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Besuch beim Fürsten

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Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738)

Die Große Landesausstellung präsentiert 2015 Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach

Damit ein Jubiläum wirklich groß begangen werden kann, müssen zwei Dinge zusammen kommen: seine Bedeutung und die Form der Feier. So sind wir außerordentlich optimistisch, was uns Karlsruhe mit der Großen Landesaustellung ‚Karl Wilhelm 1679-1738’ bescheren wird.
Der Anlass: vor genau 300 Jahren legte Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach den Grundstein zur Gründung von Karlsruhe, ein wunderbarer Anlass, einen Blick in die Vergangenheit unseres Landes und seines Herrscherhauses zu werfen.

Der Fürst war ein ‚Kind’ seiner Zeit.

Anhand von 250 ausgewählten Exponaten macht sich das Badische Landesmuseum in Karlsruhe daran, uns einen Herrscher zu zeigen, der, als absolutistischer Fürst, sich ‚Wein, Weib und Gesang’, so die Pressemeldung, nicht versagte. Anderseits aber verspürte er auch eine starke Verantwortung für die ihm von Gott unterstellten Untertanen. Dass er durchaus auch dem Prunk nicht abgeneigt war, sehen wir am Karlsruher Schloss und der von ihm geplanten Stadt Karlsruhe. Er war ein Herrscher in bewegter Zeit. In seiner Person spiegelte sich das alles beherrschende ‚Sowohl-als auch‘ des barocken Zeitalters. Mit Recht weißt der Text auf die Kluft hin zwischen inszenierter Prachtentfaltung und sozialer Realität, Traditionalismus und Fortschrittswille, Sittenstrenge und dem absoluten Wille zum Genuss.  

 

20150128_201700Als Besucher dürfen wir gespannt sein, was die Archive und Keller des Landesmuseum uns präsentieren! Legen wir jetzt einmal zugrunde, dass selbst die das Ereignis einführende Pressekonferenz Anlass genug war, den reichlich versammelten Medienpartnern unseren früheren Herrscher als leibhaftige, durchaus gut genährte und prachtvoll mit Perücke ausgestattete Figur liebevoll nahezubringen, dann darf sich der Besucher auf eine wahrhaft frugale Historienschau freuen.

Die Ausstellung im Schloss Karlsruhe endet am 18.10.2015. Nix wie hin!

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Das Trauerspiel

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Der Fußball hat ein kleines Problem: der Mensch. Eine Polemik.

233px-Tippkick1(1)Vielleicht sollte man das ein bisschen sportlich sehen, wenn hier jetzt mal ungeschützt behauptet wird: beim Fußball ist viel Dummheit im Spiel.

Das kann man so nicht sagen! Nein? Und ob! Was ist denn damit gemeint? Oder besser: was ist denn damit nicht gemeint, wenn hier gesagt wird: beim Fußball ist viel Dummheit im Spiel?

Nicht gemeint ist zunächst einmal, wenn einer sagt, das Spiel sei ‚dumm gelaufen‘. Das ist nicht wirklich dumm. Das kann halt mal passieren.

Weiter stellt sich die Frage, ob etwa der Ball dumm ist? Der ist zwar rund, aber keinesfalls dumm. Wie der es schafft, jahrein jahraus noch die klügsten Spieler zu veräppeln, die meinen, sie hätten ihn richtig gespielt, und dann landet er doch nicht da, wo er hin soll, nämlich ins Tor. Sagen wir es mal so: der Ball hat seinen eigenen Kopf. Der macht halt oft, was er will. Ob wir ihn deshalb klug nennen wollen, ist auch wieder eine andere Sache. Vielleicht sollte man vom Ballverstand reden.

Werfen wir jetzt noch einmal einen kurzen Blick zurück, zum Spiel Bayern-Dortmund. War es da nicht ein bisschen dumm, zwei Elfmeterbälle zu vergeben, weil zwei Spieler im gleichen Spiel an derselben Stelle beim Elfmeterschießen wegrutschten? Vielleicht war das eher Pech.

Schauen wir weiter. Lässt sich sagen: dieser oder jener Spieler ist dumm? Auch schwierig. Gut – in der Ära von Gerd Müller, da waren die Interviews noch nicht so geschliffen; die Rede war eher bodenständig. Heute finden wir eine Menge Spieler auf dem Platz, deren rudimentäre Kenntnis der  deutschen Sprache keinen Rückschluß auf die geistigen Fähigkeiten zulässt. Schwierig, schwierig.

Vielleicht müssen wir anders fragen, etwa so: ist Marco Reus dumm oder gescheit, wenn er es schaffte, jahrelang seinen Aston Martin ohne Fahrstunde und Führerschein zu bewegen? Einerseits könnte man sagen: war doch klar, dass sie ihn eines Tages dabei erwischen. Anderseits hatte er sich  das Fahren ja schließlich selbst beigebracht!

Eine ganz andere Nummer ist – und jetzt wird’s wieder ernst – ein Karl Heinz Rummenigge. Der wechselte nach seiner aktiven Zeit ins Management von Bayern München und zeigt dort exzellente Management Qualitäten. Das verdient Respekt und lässt uns einen Augenblick vergessen, dass er dummerweise vergaß, seine sündhaft teure Uhr zu verzollen. Wie das beim Fußball so üblich ist, folgte die Strafe auf dem Fuß.

Und ach, erst der Franz! Auch er ist nicht dumm, wirklich nicht! Wem es gelingt nach seiner aktiven Zeit ein Sportimperium um seinen Namen herum aufzubauen ohne sich über all die Jahre nie ernsthaft mit Korruptionsvorwürfen auseinandersetzen zu müssen – allerhand. Es gehört schon eine gehörige Portion Klugheit dazu, bei Sepp Blatter ein und aus zu gehen und von all den fragwürdigen Praktiken nichts mitbekommen zu haben. Das muss dem Franz erst mal einer nachmachen!

Beckenbauer ist aber noch für ein ganz anderes Beispiel gut, und das geht ins fast Vorbildhafte: wie er es in seiner Zeit als aktiver Spieler geschafft hat, bei absehbaren Fouls immer rechtzeitig einer körperlichen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen – das hatte große Klasse und zeugt von hoher spielerischer Intelligenz. Denn der Kaiser war immer so klug, sich seine Knochen nicht kaputt treten zu lassen. Denn das ist das Dümmste, das Allerdümmste! Freilich ist er bei anderen Spielern nicht so zimperlich, da schlägt er vor, beim anstehenden Spiel müsse Messi ‚eliminiert’ werden, was laut Duden bedeutet ‚ausschalten, aus dem Weg räumen, beseitigen’. Und zu Götze: der „spielt körperlos und kann sich nicht durchsetzen“. Ihm wäre, verstehen wir Franz richtig, mehr Körpereinsatz zu empfehlen. Also nicht hochspringen.

Allerdings scheint es, als hätte die Härte im Spiel in den letzten Jahren auch in einem Maß zugenommen, dass wir von einem ‚Spiel’ fast nicht mehr reden können. Spätestens, wenn wir lesen, das Spiel sei ‚körperbetont’ gewesen, ahnen wir, dass es mit einem solchen nicht mehr allzu viel zu tun gehabt haben muss. Knochenbrechen.

Der Fußball im Wandel.

Wie das ausschaut, lässt sich sehen, wenn man in diesen Tagen die Zeitungen aufschlägt und die Verletzungsliste der Bayernstars betrachtet: Alba, Ribery (Muskelbündelriss in der linken Wade) und Martinez schon20150513_211309 länger außer Gefecht. Badstuber erst jetzt wieder. Dann haben wir noch einen Muskelbündelriss bei dem erst kürzlich genesenen Arjen Robben. Unsere Gedanken sind auch bei Robert Lewandowski, der einen Bruch des Oberkiefers und des Nasenbeins beklagt und dazu noch eine Gehirnerschütterung. Jetzt läuft er sinnvollerweise mit Gesichtsmaske aufs Feld. Ein echter Hingucker. Und es drängt sich behutsam die Frage auf, ob die Meisterschaft mit Bällen oder mit Köpfen ausgetragen wird.

Denn so wie es derzeit ist, ist es so: die besten und teuersten Spieler des Vereins sind nicht einzusetzen; sie schauen vom Spielrand dem Geschehen zu. Natürlich hat der Verein für seine Stars enorme Summen bezahlt. Er will, dass diese Investitionen sich amortisieren. Doch wenn die Spieler das Kapital des Vereins sind, dann kann das Kapital wegen übergroßer Härte derzeit mal wieder nicht arbeiten. Wie dumm.

Was auch damit zusammenhängt, dass die Mannschaft bei der Menge der zu erspielenden Pokale und Meisterschaften nie mehr wirklich zur Ruhe kommt. Eine nicht ordentlich auskurierte Verletzung hinterlässt Spätschäden, die das Problem insofern noch verstärken, als dass eine Verletzung chronisch wird und dem Spieler damit ev. seine restliche Karriere ruiniert. Das sollte allen zu denken geben, dem Spieler und dem Verein.

Natürlich hatte auch darüber bei den Bayern einer nachgedacht. Der ist dann aber bald darauf zurückgetreten. Die Rede ist vom Teamarzt Müller-Wohlfahrt und seiner erbitterten Auseinandersetzung mit Trainer Pep Guardiola. Das Problem lässt sich wie folgt umreißen. Der Mannschaftsarzt sagt: der Spieler ist verletzt und kann nicht spielen. Der Trainer wiederum besteht darauf, dass der Spieler aufgestellt werden kann. Koste es, was es wolle.

So gesehen ist nicht nur der Spieler lädiert, sondern das ganze System marod. Könnte also sein, dass es demnächst wegen fortwährender Krankheit geschlossen wird. Oder aber wegen Dummheit. Denn um eine solche dreht es sich letztlich, wenn man permanent gegen die eigenen Interessen handelt.

 

Allgemein Stadtstreicher

Ein Taubenschlag

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Wie die Baden-Badener mit den Botschaftern des Friedens umgehen sollten

20150422_104650Zwölf Kilo Kot. Ist natürlich unangenehm, so etwas zu sagen: Kot. Aber es muss gesagt werden: zwölf Kilo Kot. So viel kackt jede Taube weltweit in jedem Jahr ihres glücklichen Lebens. Und sowas machen die Tauben auch in unserer Stadt. Eine, wie wir meinen, doch beachtliche Durchfallquote. Das führt fast zwangsläufig zu folgendem Vergleich: alle Taubenkacke sauber hintereinander gelegt, ergäbe nahezu eine Strecke von Baden-Baden bis zur Venus. Oder mindestens bis zum Mars. Sie wissen schon…
Jedenfalls ist es zu viel Kot, als dass das Veterinäramt in Baden-Baden zu diesem Sachverhalt schweigen könnte, weshalb die dafür zuständige Behörde jetzt eine Meldung herausgegeben hat, in der eindrücklich vor eben diesem Abfallprodukt gewarnt wird, das, mannagleich, manchmal vom Himmel auf uns herabregnet und auch vor der Befleckung unseres Hermesschals nicht zurückschreckt. Baden-Baden, Ihr Niveau? Von wegen.
Schmerzlich, denn schuld an diesem Niveauverlust sind letztlich wir, die wir dieses Tierchen doch so innig ins Herz geschlossen haben. Ja, manche von uns sehen in der Pflege der Taube eine Art Friedensdienst. Aber Obacht! Die Meldung verweist nämlich auf einen klaren Sachverhalt: das direkte Füttern und Auslegen von Futter ist laut Recht und Gesetz eine Ordnungswidrigkeit. Wie aber stellt sich das für den gläubigen Taubenfan dar? Die Bibel sagt: „Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht… und euer himmlischer Vater nährt sie doch“.

20150422_105021Das Problem ergibt sich nun daraus, dass wir hier anstelle des Herrn im Himmel getrost die vielen älteren Damen unter uns setzen dürfen, die, angestachelt durch die Erinnerung an Hans Albers‘ ‚La Paloma‘, sich mittels Taubenfüttern ein Stückchen Himmelreich verdienen wollen. Deuten könnte man das zunächst als ein Symbol großer Fürsorglichkeit gegenüber der Schöpfung, aber auch als ein letztes Aufflackern des Brutpflegeinstinktes.

Zudem schenkt und die Meldung noch eine weitere Erkenntnis. Grundsätzlich, so meldet das Amt, sei das übliche Füttern der Tauben ungesund, denn das „angebotene Futter beinhaltet häufig einen hohen Anteil von einseitigen Bestandteilen, wie Backwaren, Süßwaren oder Gewürztes. Dies alles bringt die Gefahr der Fehlernährung mit sich“.

So dürfen wir hinter dem arteigenen Gurren getrost auch den Schrei nach ausgewogener Ernährung vermuten. Oder aber nacktes Betteln, das freilich einer Genehmigung unterläge, für die aber nicht das Veterinäramt sondern die Ortspolizeibehörde zuständig wäre.

Allgemein

Der ‚BADEN-BLOGGER‘ – schon mehr als 20 000 Leser!

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Foto(1)War das gestern vielleicht ein Hallo, als wir sahen, dass der BADEN-BLOGGER die 20 000er Marke geknackt hatte. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass unsere Seite mittlerweile mehr als 20 000 Leser hat.

Begonnen hatten wir am 25. Juni letzten Jahres mit einem Beitrag über die Amtseinführung der neuen Oberbürgermeisterin; seitdem geht es auch mit uns bergauf.

Anfänglich hatten wir noch in der Angst gelebt, man würde uns aus dem Internet schmeißen, aber nix dergleichen war passiert, und so ist es gelungen, uns als leichtes ‚Beiboot’ zu den publizistischen Dickschiffen wie ‚BT’ und ‚BNN’ zu positionieren.

Da wir – wie unschwer zu erkennen – angetreten sind, die gesamte Spanne menschlichen Handelns und Wissens abzudecken, bringen wir natürlich enorm viel Verschiedenes, wobei es sich vielleicht jetzt einmal anbietet, Johann Wolfgang von Goethe zu bemühen: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen – und jeder geht zufrieden aus dem Haus“.

Wenn uns das auch weiterhin in der von uns gepflegten Form gelingen sollte, würde uns das schon mal reichen. Fürs erste….

PS. Wir zitierten aus ‚Faust, Der Tragödie erster Teil, Vorspiel auf dem Theater’. Einfach mal wieder ein bisschen reinlesen. Grad jetzt, kurz vor dem Osterspaziergang.

 

 

Allgemein Essen & Trinken

Vom Stein zum Wein

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 Projekt Historischer Weinberg in Neuweier

image001Als Freunde der Weine hatten wir uns ja gelegentlich schon zu erkennen gegeben. Nicht aber als Freunde der Steine. Jetzt also auch dies. Aber nur insofern, als dass es die Steine sind, die den Rebberg befestigen, eine über hunderte von Jahren alte Methode, den Hang und damit das kostbare Weingut am Abrutschen zu hindern. Und das dem Wein so überaus zuträgliche Mikroklima gibt’s ‚naturgemäß’ dazu.

Wer all dies lernen will, ist am kommenden Freitag und Samstag gern gesehen, wenn das VDP Schlossgut Neuweier auch in diesem Jahr wieder das Projekt ‚Historische Weinberge’ durchführt.

Am Freitag, dem 27.3. um 10 Uhr, geht’s los. Zunächst kommt die Theorie. Dann aber erhält man recht bald die Möglichkeit, das theoretisch sich angeeignete Weinberg 2Wissen in die Praxis umzusetzen. Die Teilnehmer lernen so unter Anleitung eines erfahrenen Fachmannes für Mauerbau, eine Mauer auszubessern und Steine zu setzen. Da macht man etwas für die Ewigkeit? Nicht ganz, aber eine paar lange Jahre wird sie schon halten, die Mauer im ‚Mauerberg’, dort, wo anschließend das ‚Große Gewächs’ in aller Ruhe reifen kann.

Die Teilnehmerzahl ist leider begrenzt. Mehr als fünfundzwanzig dürfen es nicht sein. Wer Interesse hat, kann sich aber gern im Schlossgut Neuweier (07223 96670) melden. Dort erfährt man alles Weitere.

Anschließend wird man den Riesling mit ganz anderen Augen sehen. Und trinken…

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