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Allgemein Essen & Trinken

Der Weitgespeiste – Das Interview Teil 1

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Wolfang Abel – Verleger und Verfasser einer weitgehend regional ausgerichteten kulinarischen Buchreihe – lebt und arbeitet in einem kleinen Dorf, nahe Badenweiler. Dort habe ich ihn bei einem sehr guten Kaffee zu einem längeren Gespräch getroffen.

Oase Freiburg 18. AuflageZuerst mal eine Frage, die sich ein Gastrokritiker gefallen lassen muss: kochen Sie selbst?

Ich koche eher einfach. Wenn ich mal zuhause bin, dann aber ja. Meine Frau kocht sehr gern. Wir laden oft Leute ein. Auch weil wir so eine Art Netzwerk haben. Ich kann die Bücher nicht allein machen. Das Schreiben besorge ich natürlich allein, aber ich bin einfach auch auf die Einschätzung anderer angewiesen. Wir haben einen Freundeskreis von Leuten, die ähnliche Interessen haben und deren Geschmack in eine ähnliche Richtung geht. Leute, die zunächst nicht erpicht darauf sind, ein neues Sternelokal zu testen, sondern die – wie auch ich – darauf achten, dass draußen im Land eine aufrichtige, gescheite Küche stattfindet.

Wenn Sie ein Lokal besuchen, machen Sie das allein oder eher in Begleitung?

Ich nehme gern jemanden mit, ganz einfach, weil dadurch das Spektrum der Einschätzungen breiter wird. Dabei geht es mir nicht darum, die Länge der Pommes Frites abzumessen. Und schon gar nicht laufe ich mit dem Fleischthermometer rum. Auf was es mir ankommt ist: Wenn ich aus dem Gasthaus rausgehe muss ich mich besser fühlen, als vorher. Manchmal ist es allerdings umgekehrt. Wenn die Stimmung im Lokal nicht stimmt, wenn du denkst, du warst in einem Eisschrank, wenn alles künstlich ist, dann spüre ich das. Ich gehe auch mal gern auf den Personalparkplatz. Wenn da Autos stehen mit ‚Böse Onkels’ Aufkleber, oder wenn der Chef mit einem tiefergelegten Schlitten rumfährt, dann beeinträchtigt das meine Meinung über ein Lokal, selbst wenn es mit dem Essen zunächst nichts zu tun haben sollte. Und was auch nicht geht, sind tote Fliegen im Kasten mit der Speisekarte vorm Haus.

So ein kulinarisches Testen lebt ja auch von der Anonymität. Sind Sie in der Restaurantszene nicht schon bekannt?Foto 1

Im näheren Umkreis sicherlich. Im Breisgau oder in der Ortenau bin ich aber nicht bekannt. Und sollte ich einen Tisch reservieren, dann mache ich das unter dem Mädchennamen meiner Frau.

Was muss eine Gastroführer leisten?

Zunächst einmal muss er Orientierung bieten. Und er soll auch gut unterhalten.
In der Kritik wie im Lob sollte er sich nicht ranschmeißen. Er sollte sich nicht gemein machen mit seinem Thema. Er sollte eine gewisse Distanz behalten und trotzdem das Thema mit einer gewissen Leidenschaft angehen. Und vor allem: man sollte die Art der Kritik nicht vergessen. Die meisten Kritiken sind ja nur Lobhudeleien. Wenn man dann etwas tiefer gräbt, kann es schon passieren, dass der Lobende und der Gelobte oft auf eine merkwürdige Art miteinander verbunden sind.

So gesehen – was bereitet Ihnen ein regelmäßiges Ärgernis und was eine regelmäßige Freude?

Fangen wir mit dem Ärgernis an. Gar nicht geht, wenn in einer Weingegend wie hier Rotweine serviert werden, die im Juli hinterm Tresen stehen und demzufolge mit der sogenannten Zimmertemperatur von 28 bis 30 Grad ins Glas kommen. Das gilt auch für Weißweine, die zu warm sind. Das ganze in Gläsern serviert, die eher Senfpötten ähneln und dann kostet die Flasche auch noch € 30 – € 40.

Ein weiteres Ärgernis ist, dass ja immer weniger ‚gekocht‘ wird. Also kein Braten mehr vom großen Stück. Es gibt immer mehr diese a la Minute Tellergerichte. Es wird kaum mehr geschmort. Dabei reden alle von regionaler Küche und die Zutaten kommen immer noch aus dem Großmarkt. Warum keine heimischen Produkte? Denn deren Qualität hier im Süden hat sich entschieden verbessert. Sie bekommen ja heute wirklich Spitzenprodukte vor der Haustür. Braucht es da immer noch das Industriefleisch wie vor 20 Jahren? Nach wie vor passiert das in ganz vielen Häusern.

Und was ist mit der Freude?

Auch heute noch gibt es hier in der Gegend nach wie vor einige atmosphärisch schöne Landgasthöfe. Mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich dann so eine authentische Wirtschaft sehe. Mit einem Kachelofen und einem Tannenriemenboden, und die zudem bei dem geblieben sind, was sie können: kleine Karte, 5 – 6 Gerichte. Von mir aus Schnitzel, Leberle, Wurstsalat. Gut gemacht. Frisch. Solide Ware. Reicht doch.

 

www.oaseverlag.de

Allgemein Essen & Trinken

Der Weitgespeiste

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Wolfgang Abel und seine kulinarischen Führer durchs Genussland Baden

Markgraefler 2015 webWer von Zeit zu Zeit unsere Seite besucht, der weiß, dass wir Schleichwerbung strikt ablehnen. Damit halten wir uns erst gar nicht lange auf. Nein, wir machen gleich Werbung. Im vorliegenden Fall für eine Buchreihe, die unsere vollste Zustimmen findet. Ja, wir gehen soweit zu behaupten, dass ein Buch dieser Reihe, neben der Bibel, unbedingt in den Haushalt eines jeden genussfähigen Christenmenschen gehört.
Der Verlag, auf den dies vollumfänglich zutrifft heißt ‚Oase Verlag‘, ist in der Nähe von Badenweiler ansässig und wird quasi im Alleingang betrieben von Wolfgang Abel, der mit 28 Jahren beschloss, sich als Journalist nicht ausschließlich von der harten Rinde des freien Zeitungsschreibers zu ernähren. Er, ins Kulinarische verliebt, wollte von Anfang an eine Buchreihe ins Leben rufen, die sich das Befördern von möglichst gutem Essen & Trinken auf die Fahne geschrieben hatte. Bis heute will der Verlag ein Teil des Windes sein, der besagte Fahne am Flattern hält.

Gut fanden wir zunächst einmal die Idee eines lukullischen Reiseführers. Dann aber hatte uns auch das angesprochen, was man ‚die Schreibe’, also den Stil nennen könnte. Es ist eine ganz eigene Art zu schreiben. Schon beim Lesen merkt man dem Schreiber an, dass sich das, was man gemeinhin Lebensart nennt, nicht nur im Gegenstand – dem Essen und Trinken – wiederfinden soll, sondern auch in der Art seiner journalistischen Behandlung. Man freut sich also nicht nur am Inhalt sondern auch am vergnüglichen Darstellen eben dieses Inhaltes. Dafür hat sich einer im besten Sinne gequält. Und das Schöne ist, man merkt es den Büchern nicht an. Oder halt doch.

Wir hatten uns mit Wolfgang Abel, dem Herausgeber und Schreiber, zu einem längeren Gespräch getroffen, das wir ab morgen hier veröffentlichen werden. Die näheren Informationen über den Verlag und seine Bücher findet man am besten bei:

www.oaseverlag.de

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Der Visionär mit Bodenhaftung Teil 1

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Ein Tag mit Roland Mack, dem Chef des Europaparks

RM_corporateIn diesem Jahr wird in Rust größer denn je gedacht. Nach 250 Jahren Dynastie Mack, feiert man 2015 das Jubiläum: Vierzig Jahre Europapark. Da hat man sich ganz Großes vorgenommen. Der Park plant den Einstieg in das Projekt ‚Wasserwelt‘ mit einem Investitionsvolumen von weit über 100 Mio Euro. Weiter produziert Mack Media den zweiten 4-D Film. Und als wäre das nicht genug, treibt das Familienunternehmen neben all den vielen anderen Projekten in diesem Jahr auch noch das Thema ‚Virtual Reality‘ voran.

Aber noch ist es nicht ganz so weit. Roland Mack wollte eben mal schnell die renovierten Räumlichkeiten im Hotel ‚El Andaluz’ begutachten. Und dann das: eine falsche Birne in der Lampe. Geht gar nicht. Die Suite Nr. 407, neu eingerichtet und wegen des hohen Goldanteils in den Räumen auch die ‚Arabische Suite’ genannt, kommt so nicht recht zur Geltung. Das Licht ist zu hell, zu kalt. Die Hausdame bekommt einen klaren Auftrag. Bitte wechseln, und zwar gleich. Ansonsten: wie ist die Reaktion auf die Zimmer? Kommt das Konzept an? Die normalen Besucher seien begeistert, von den Arabern aber noch keine Reaktion, so die erbetene Rückmeldung. Das reicht fürs Erste und wird zufrieden zur Kenntnis genommen. Und weil der Chef schon mal da ist, wirft er auch noch schnell einen Blick in die Suite nebenan, die ‚Königssuite’. Was ist denn das? Warum ist der Stecker der kleinen Lampe nicht in der Steckdose?

Roland Mack kümmert sich um alles. Natürlich hat er stets das große Ganze im Blick. Genau so wichtig sind ihm aber die Details. Er nennt es das ‚Durchdringen des Themas‘, andere nennen das vielleicht seinen Kontrollwahn. „So einen Park zu betreiben ist ein täglicher Marathonlauf“. Wobei angesichts des vorgelegten Tempos der Ausdruck nicht ganz stimmt. Spricht er vom Marathon meint er den Sprint.

Jetzt nimmt er die Lampe und platziert sie drüben, auf dem kleinen Tisch. Ein prüfender Blick. So, jetzt passt‘s. Dass das keinem außer ihm aufgefallen ist? Kopfschütteln.

Viel Zeit bleibt jetzt aber nicht.

Colosseo_6_Vorhin, vor zwei Stunden, hatte eine gründliche Präsentation stattgefunden. Vorgestellt wurde ein neues selbstentwickeltes Kassenabrechnungs-system. Der Leiter der IT und sein Team hatten innerhalb kurzer Zeit ganze Arbeit geleistet. Anwesend waren sämtliche Mitglieder der Familie Mack, und man wird nicht falsch gehen, drückte sich in dem, was andere ‚großer Bahnhof‘ genannt hätten, ganz einfach die Wertschätzung des Unternehmens für die offensichtlich exzellente Arbeit aus. Da wird nicht gehetzt, egal, was noch anliegt. Volles Engagement muss die gebührende Aufmerksamkeit finden. „Das“, sagt Roland Mack, „sind wir den Mitarbeitern schuldig“. Da würde es nicht reichen, lediglich zu sagen: ok, das läuft; wir verlassen uns auf euch. Da muss mehr her. Der menschliche Faktor. Das Ernstnehmen. Wer sich für ein Projekt so ins Zeug gelegt hat, darf und soll auch vortragen und das Lob der Chefs persönlich entgegennehmen. Und der leitende Entwickler soll das bitte an seine Mitarbeiter weitergeben.       

 

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Der Visionär mit Bodenhaftung Teil 2

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Ein Tag mit Roland Mack, dem Chef des Europaparks

Pool_Santa_Isabel_3Hier Kocht der Chef selbst? Nein, das gewiss nicht. Aber wie er so hingebungsvoll den Besucher durch das neugestaltete Restaurant ‚Don Quichotte‘ führt und das dort in einer Theke präsentierte Fleisch begutachtet, könnte man meinen, dass auch für den Chef diese Rinder nicht umsonst gestorben sind. ‚Kotelett vom Ibero Schwein’‚’Dayaged Ribeye Steak’ und ‚Tomahawk Steak vom Simmentaler Rind’, letzteres von einer Masse, als könne sich ein ganzer Stamm davon ernähren. Hier, in der gänzlich neugestalteten Gastronomie soll – anders als in der Achterbahn drüben im Park – nicht das Auf und Ab begeistern. Hier soll es hoch hinausgehen und dort bitte auch bleiben. Genau wie im Edelrestaurant ‚Ammolite‘, das kürzlich den 2. Stern bekommen hatte und nun mit dem ‚Don Quichotte‘ ein Eldorado für die ins Fleisch verliebten Gäste an die Seite gestellt bekommt.

So trifft es sich gut, dass der Chef sich auch dort mal wieder blicken lässt. Eine seit fünfundzwanzig Jahren als Spülerin in der Küche ergraute Elsässerin ist froh, ihn zu sehen. Sie will kürzer treten, aber nicht so ganz. Ob ihr Abteilungsleiter es zulässt, dass sie auf € 450 Basis noch ein, zwei Jahre weitermacht? Aber so von jetzt auf gleich aufhören, das kann sie nicht. Man scheint sich herzlich verbunden, denn so, wie er sie drückt und sie ihn in die Wange kneift, wäre es doch gelacht, wenn sich da kein Weg finden ließe. Noch manches wäre zu besprechen. Aber die Welt ist nicht so. Er muss weiter.

Wer die anstehende Vertragsverhandlung wegen der Verlängerung eines Brauereivertrags richtig einschätzen will, kommt nicht umhin, die Bedeutung der Loyalität imBlueFire Geschäftsgebaren der Familie Mack zu berücksichtigen. Wer wie die besagte Brauerei, ganz zu Anfang, als noch keiner an den ‚Europapark’ glaubte, allen Unkenrufen zum Trotz mit einer ordentlichen Summe in Vorlage trat, dem sollte als Sohn der damaligen Brauereichefin vor einer Vertragsverlängerung nicht übermäßig bange sein. Und sollte der dann auch noch den ursprünglichen Vertrag in den Unterlagen haben, der zum lächelnden Erstaunen aller Anwesenden am 24.12.1975 unterschrieben worden war, da wird verständlich, dass über eine weitere Zusammenarbeit gesprochen, nicht aber gefeilscht werden wird. Man ist sich verbunden seit jenem Hl. Abend vor nunmehr 40 Jahren. Weshalb sich schließlich alle beim Auseinandergehen einig sind: eine schöne Bescherung. Das Bier kann fließen.

Jetzt, kurz vor der Veröffentlichung einer achtseitigen Topstory im STERN müssen noch Fotos von der Familie Mack gemacht werden. Als Rahmen entscheidet man sich für den Raum ‚Circus Macksimus‘, eine Mischung aus Bibliothek und Büro, mit schweren repräsentativen Möbeln, dunkel und ernst. Was einen seltsamen Kontrast setzt zu dem Fotografen, der eben für ‚Geo Saison‘ aus den Urwäldern Schwarzafrikas zurückgekehrt, sich in der Enge der guten Stube des Parks zu verheddern droht. Das Haar wirr, die Gesten ausladend, müht er sich, seine Kamera auf engstem Raum zu positionieren. In der beschaulichen Pfalz geboren, dabei aber urwaldgestählt, sucht jetzt bebend vor Begeisterung für die eigene Arbeit die beste Position für die verlangten Portraits. Dabei weisen die im Display der Kamera gezeigten Bilder den Fotografen als einen brillanten Könner seines Handwerks aus. „Also fangen wir an“. Das Shooting verläuft denn auch in aufgeräumter Stimmung.

So liebt es Roland Mack. Dieses Mittelding zwischen Hingabe und Wahnsinn, aus dem dann Leistung erwächst – das nötigt ihm jeden Respekt ab. Und wie ein Zirkusdirektor, der einem Artisten bei seiner Nummer auf dem Hochseil zuschaut, glaubt er in diesem für mehr als nur einen flüchtigen Augenblick ein Spiegelbild seiner selbst zu erkennen. Er, der sich und seine Familie ein Stück weit auch mit dem Gen der Artisten infiziert wähnt, weiß aus Erfahrung, dass wirkliche Leistung nur aus vollständiger Hingabe an die Aufgabe erwächst. Diese Hingabe darf dann zum Leidwesen der Mitarbeiter gern schon mal zwölf Stunden anhalten.

 

Allgemein Menschen

Der Visionär mit Bodenhaftung Teil 3

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Ein Tag mit Roland Mack, dem Chef des Europaparks

Das Bild mit der Spinne im Netz ist vielleicht ungewöhnlich, unpassend ist es deshalb aber nicht. So wie diese mag man sich Roland Mack vorstellen, der sich im Inneren eines Netzes sieht und hofft, seismographisch all das zu registrieren, was um ihn herum vorgeht. Er muss die unzähligen kleinen Signale spüren. Schwachstellen will er ausmachen, den Wandel der Besucherbedürfnisse ahnen. All das braucht er, um daraus als Geschäftsmann die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Das macht seinen Erfolg bislang aus. Daraus zieht er Kraft. Wird es so bleiben?

BR2Großer Antrieb, große Sorge. Dies bewegt ihn, am Schnitt zwischen gestern und morgen. Dass er als Unternehmer, die fraglos erfolgreiche Kombination zwischen analytischem Denken und Bauchgefühl, dem Trend nicht mehr auf die Spur zu kommen könnte, das macht ihn nachdenklich. Treibender, nicht Getriebener will er sein. Die Verantwortung will er langsam aus der Hand geben. Das will er. Ganz sicher. Oder doch nicht? Und wenn er die Verantwortung aus der Hand gegeben hat – wo geht sie hin? Kaum eine Hilfe in dieser Zeit des Umbruchs ist ein Blick hoch zum Deckengemälde im ‚Teatro dell’ arte’ für dessen Gestaltung Venezianer Tiepolo Pate gestanden hat und wo unter den vielen allegorischen Figuren auch das Antlitz von Franz Mack zu finden ist, der von ganz oben auf all das zu schauen scheint, was er mit seinen Söhnen aufgebaut hat. Der Übervater. Da kann einer lang sagen, das waren andere Zeiten.

Der Vater war lange Jahre die zentrale Figur für Roland Mack. Der war ihm ein ganz wichtiger, bisweilen aber auch unnachgiebiger Partner, an dem er sich reiben, manchmal aber auch aufreiben konnte. Jetzt, da er nicht mehr da ist, fehlt er halt doch. Früher, da pflegte der noch bis ins hohe Alter mit dem Elektrowägelchen auf Streife durch den Park zu fahren. Da ihm alles auffiel, waren ihm auch einmal Handwerker aufgefallen, die während der Arbeit eine Pause einlegten. Der Senior hatte angehalten und gefragt, was sie hier machen. „Vespern“, gaben sie zur Antwort. Darauf der Senior: „Warum?“

EP12_Portugal_Atlantica_Wodanb-1Dass im Park einen Augenblick lang nicht gearbeitet wird – das wäre auch Roland Mack nicht entgangen. Vielleicht hätte auch er für sich gefragt: „Warum“? Dann aber – in einer Art vorgezogener Altersmilde – die Frage um Wichtiges ergänzt: „Ja, warum eigentlich nicht?“ So haben sich die Zeiten geändert.

Und doch: die Bürde des Erbes bleibt.

Dass man das in keinem Fall verschleudern sollte, musste Heino erfahren, der an einem stimmungsvollen Abend mit Franz Mack ins Gespräch gekommen war, und in rheinisch-unbedachter Weise glaubte, dem Senior einen Rat geben zu dürfen. „Warum verkaufen Sie nicht das ganze Zeug und machen sich einen schlanken Lenz?“ Franz Mack erbleichte, und es hatte für einen kurzen Moment den Anschein, dass der Freund der schwarzbraunen Haselnuss einer körperlichen Auseinandersetzung nie näher gewesen war als in eben diesem Moment.

 

 

 

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