Warum wir von Helene Fischer langsam zu viel kriegen
Und dann gab es da noch Udo Foth. Er war – zumindest bis vor nicht allzu langer Zeit – als Unterhaltungschef des unterhaltungs- und geldstarken MDR, einer der wichtigsten Macher zumindest der Öffentlich-Rechtlichen. Mit seinen JAHRESFESTEN DER VOLKSMUSIK setzte er ab 2005 Maßstäbe der Schlagerunterhaltung. Neben der Entdeckung von Florian Silbereisen war er auch maßgeblich am Aufbau von Helene Fischer beteiligt. Er machte sie zum Aushängeschild der großen Renaissance des zeitweise schon tot geglaubten deutschen Schlagers.
Fortan waren die JAHRESFESTE, die damals von Quotenrekord zu Quotenrekord eilten, zum Großteil auch ihre Sendung. Sie hatte all das zu bieten, was man von ihr verlangte. Gute Stimme, glatte Oberfläche. Ein Produkt eben. In dieses Konzept passte alsbald dann auch die medienmäßige Inszenierung ihrer großen Liebe zu Florian Silbereisen, ein weiterer Homunkulus aus der Retorte Udo Foths und seines Vordenkers Michael Jürgens. Und so turtelte Florian mit seiner Helene drehbuchgemäß zunächst durch sämtliche wichtigen Sendungen von ARD und ZDF. Daran anschließend ging’s durchs mediale Unterholz der Yellowpress.
Die Titelseiten, geschmückt mit beider Konterfrei, gingen in die Hunderte, die Auflagen in die Millionen. Nicht auszuschließen, dass auch der lange Hals vom Florian zwischenzeitlich zum Markenszeichen geworden war, in jüngster Zeit noch unterstützt durch ein T-Shirt mit V-Ausschnitt. Ebenso lang schien die Karriere anzuhalten. Alles war gut. Dann aber kam Sand ins Getriebe.