Blättern & Rauschen

Göttinnendämmerung Teil 1

Foto(6)Warum wir von Helene Fischer langsam zu viel kriegen

Langsam vergehen die letzten Tage dieses so milden Herbstes. Der Sommer ist vorbei. Ganz allmählich wird es kälter. Das könnte auch eine Sängerin spüren, die sich über lange Jahre in der warmen Gunst der Fans und der medialen Öffentlichkeit sonnte. Jahrelang eilte sie von Erfolg zu Erfolg. Keine große Unterhaltungssendung von ARD und ZDF wollte auf ihren Auftritt verzichten. Ausverkaufte Konzerte, CD-Verkäufe, die in die Hunderttausende gingen und die Plattenbranche noch einmal daran erinnerten, wie das Geschäft früher mal war.

Bis es zur Verleihung des diesjährigen Deutschen Comedypreises kam. Ab da war nichts mehr wie zuvor. Als die Komikerin Carolin Kebekus, die die Sendung auch moderierte, in Gestalt von Helene Fischer an einem Seil auf die Bühne schwebte und mit einer Parodie des Megahits ‚Atemlos‘ das Publikum teils entzückte, teils verschreckte, schien es, als wäre die Götterdämmerung angebrochen.

Parodien hatte es immer gegeben, meist flankiert von einem Schmunzeln der Anwesenden, vielleicht auch der Betroffenen. Was aber in Köln stattfand war ein Schlachtfest. Eine ganze Unterhaltungsszene, die sich stillschweigend darauf geeinigt hatte, den Ast, auf dem man sitzt, doch bitte nicht anzusägen, wurde Zeuge, wie vor ihren Augen der ganze Wald gefällt wurde.

Um zu verstehen, wie das so weit kam, sollte man sich noch einmal vergegenwärtigen, wer am Aufstieg der Helene Fischer so alles beteiligt war.

Zunächst einmal Uwe Kanthak, Promotor und Manager diverser Show-Schlagergrößen. Angefangen hatte er mit Christina Bach, seiner späteren Frau, die sich mit ihrem ersten Titel: ‚Donna Maria‘ zunächst noch den Beinamen ‚Donnermaria‘ einfing, später dann aber durchstartete und sich einen soliden Platz im Schlagertheater ersungen hatte. Es folgte im Sängerinnenportfolio Michele, auch sie einmal ganz groß (gemacht), bis sie, psychisch ziemlich instabil und nach mehreren Ehen u.a. mit Mathias Reim kaum noch abhob in den Schlagerhimmel. Gestartet als Kranich ähnelt ihr Flug heute nur noch dem eines Moorhuhns, auf das man zu oft gezielt hatte. Dann aber kam ihre Nachfolgerin, die anfänglich noch Jelena Petrowna Fischer hieß, sich dann aber bald als Helene Fischer ausgab. Sie stammt aus Sibirien, von wo sie 1988 nach Deutschland kam, Gesang studierte, in Musicals auftrat und, von Uwe Kanthak entdeckt, unter seiner Ägide von Pop auf Schlager umsattelte.

Weiter brauchte es noch die Spitzentexterin Irma Holder und den Erfolgskomponisten und Produzenten Erich Ließmann alias Jean Frankfurter, die dem kommenden Star viele seiner Erfolgstitel schrieben. Und dann war da noch Udo Foth….

 

 

 

 

 

 

 

 

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