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Das Neueste von Pete Tex: Relax with SAX

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Musik, die sich nicht vordrängt. Zum Tanzen, Träumen und Verliebtsein.

Freunde unseres Blogs werden sich vielleicht an einen einen Beitrag über den Saxofonisten Pete Tex erinnern. Sein großer Titel SLOW MOTION sorgt seit Jahren dafür, dass den Tanzmusikern älterer Herkunft die Schmusesongs nicht ausgehen. Noch heute kommt keine wirkliche Tanzkapelle ohne diesen Titel aus. Gerade bei diesem Stück kann der Saxofonist endlich einmal zeigen, was er wirkliche so drauf hat. Denn nur dann kann er zeigen, was er kann: nämlich den Titel SLOW MOTION so zu spielen, wie der Komponist es sich gedacht hat. Und wie die zärtlich gestimmten TänzerInnen es sich wünschen!

Nun hat Pete Tex ein neues Album herausgebracht. Musikalisch gesehen vereinbart der Musiker auf dieser CD zwei scheinbare Gegensätze. Ausgehend von der Überlegung, dass die akustische Welt derzeit voller sogenannter Lounge Musik ist, die mit ihrem gehaltlosen Gesäusel die Hotellobbys, Wellnessbereiche und Fahrstühle und was sonst noch berieseln. Marshmallow fürs Ohr.

Da sagt Peter Tex: das muss so nicht sein. Hier setzt der Saxofonist mit seiner Musik an. Zunächst bietet er dem Hörer dezente Musik für den Hintergrund. Das ja! Doch untermalt er auf dieser Produktion – anders als die übliche Loungemusik – die jeweilige Szenerie mit gehaltvollen Melodien. Diese sind, anders als die übliche Weghörware, abwechslungsreich und klingen dennoch dezent. Ohrenschmeichler eben!

Die CD heißt RELAX WITH SAX. Neben den gängigen Streamingportalen gibts die Musik natürlich auch zu kaufen. Als  CD kann man sie bestellen über die Mailadresse.

Info@pete-tex.de

 

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Die Maya Singers

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In jüngster Zeit wird Deutschland vermehrt als Einwanderungsland beschrieben, ein Sachverhalt, der nicht zu übersehen, aber schon gar nicht zu überhören ist. So drängen schon seit längerem jede Menge fremder Töne vielstimmig an die Öffentlichkeit, die auch noch in ihrer dissonantesten Form vorgeben, unser Leben zu bereichern.

Nicht zu überhören ist, dass dieses fröhliche Musizieren dem einen mehr, dem anderen weniger leicht von der Hand geht.  Grundsätzlich aber weiß man sich staatlicher Hilfen – wie etwa des Bürgergelds – sicher. Umso löblicher, wenn die Neubürger bestrebt sind, ihren Teil zum Lebensunterhalt beizutragen.

Mögen dem einen oder anderen handwerkliche Fähigkeiten auch abgehen, so ist doch positiv zu vermerken, dass man sich nach besten Kräften bemüht, mit dem zu wuchern, was man hat. Im ungünstigen Fall ist es halt das Erzeugen von Musik, eine Kunst, in der sich in jüngster Zeit auch Stammesangehörige indianischer Völker in den Fußgängerzonen üben. Nicht selten handelt es sich dabei um familiäre Kleingruppen aus Mittelamerika, denen der Gesang scheinbar leicht von der Hand geht. Begleitet wird dieser meist mit einer Gitarre und einem sogenannten Cajon, eine Art Holzkiste, auf der der Musizierende sitzt und dort auch klopft, was die Illusion eines Schlagzeuges erzeugen soll.

Man wird den Musikanten nicht zu nahetreten, erinnern sie uns von ihrem Aussehen her an Angehörige des untergegangenen Volkes der Maya, ein Volk, das ob seiner damals ausgeübten Grausamkeit weithin gefürchtet war. Vielleicht aber war es der Musik geschuldet, die, traditionell lauthals vorgetragen, ebenfalls eine furchtbare Waffe gewesen sein muss. Vor allem ein Lied hätte es gewesen sein können, mit dessen Neuinterpretation sich noch heute die Nachfahren damaliger Ureinwohner gefallen. Dabei handelt es sich überwiegend um eine einzige Melodie, die das ganze Repertoire ausmacht und die in unseren Fußgängerzonen immer und immer wieder in einer für Außenstehende enervierender Zweistimmigkeit präsentiert wird.

Ursprünglich sollte die schlichte Weise wohl die Götter gnädig stimmen. War dieser Zweck nicht erreicht, hatte sich schon damals der bittende Gestus des Singsangs zu einem bedrohlich anschwellenden Gebrüll ausgewachsen, das Andengipfel bröslig werden ließ und die ortsansässigen Himmelsbewohner wohl derart erschreckte, dass er, weichgesungen vom Gesang der Gläubigen, endlich Manna vom Himmel regnen ließ.

Im Zuge der kontinentalen Völkerwanderung geriet diese Weise, bis vor kurzem ausschließlich im innerfamiliären Kreis tradiert, jetzt doch wieder verstärkt in die Öffentlichkeit. Dabei erfährt sie allerdings einen neuerlichen, zum Weltlichen hin tendierenden Bedeutungswandel.

Etwa dergestalt, dass diese Melodie – von verzweifelten, zugewanderten indogenen Familien stundenlang gesungen – als furchtbare Drohung dem Sozialamt gegenüber zu werten ist. Das wäre dann in etwa so zu verstehen: stockt gefälligst das Bürgergeld auf. Sonst singen wir weiter.

Nach allem, was man so täglich in den Fußgängerzonen hört, wäre das gut eingesetztes Geld.




 

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Der Blattsalat

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Foto-6 KopieIrgendwie ist nicht ganz klar, wer ihn geschickt hat. Jedenfalls kümmert sich gestern Morgen ein mit einem lärmenden Gebläse ausgestatteter Mitarbeiter um jedes einzelne der schätzungsweise fünfzig vor der Buchhandlung herumliegenden Herbstblätter.

Dabei trägt er den sogenannten ‚Laubsauger’, ein Produkt des in der innerstädtischen Lärmbelästigung führenden Herstellers Stihl. Das weiß ich schon deshalb, weil der Name des Herstellers groß und breit auf dem umgehängten Sack steht, in dem das eine oder andere Blatt dann ja auch verschwindet. Was allerdings nicht ganz so einfach ist. Irgendwie will nicht jedes dieser herbstlich gefärbten Blättchen so einfach verschwinden. Das eine oder andere sträubt sich heftig und kann nur durch kunstvolles Balancieren des Saugrüssels ins Innere des Stihlsackes gezwungen werden. Was völlig verständlich ist. Wer wollte an einem milden, freundlichen Herbsttag wie gestern schon gern kompostiert werden?

Nach einer lärmenden halben Stunde scheint der Platz dann leidlich entblättert. Jetzt aber fängt der Arbeitssuchende nochmal von vorne an. Könnte ja sein, dass er sich verzählt hat.

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Im Chor der schlimmen Stimmen

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Weghören hilft nicht. Warum uns die Stimmen von Frauen immer öfter nerven.

So etwas haben wir noch nie gemacht. Wir müssen hier einmal über die Frauen reden. Damit meinen wir nicht ihren Geist, ihr Aussehen oder die unbestrittene Fähigkeit, einzuparken. Nein, wir müssen hier über die Stimmen der Frauen reden.

Nur gänzlich tauben Menschen konnte entgangen sein, dass die Stimme ein eminent wichtiges Kommunikationsinstrument ist. Ohne unserer aller Stimmen wäre die Welt eine doch recht taube Angelegenheit. Da fällt einem jetzt erst mal das Gesäusel von Verliebten ein, weiter das Gebrabbel von Babys, aber auch das Gezwitscher der Vögel und das friedliche Schnurren einer Katze, usw., usf.

Was sind das doch für beglückende Laute, die uns täglich in akustischer Verbindung zu anderen Lebewesen setzen. Da braucht man jetzt gar nicht auf Helene Fischer zu verweisen, die allein schon mit ihrem ‚Atemlos durch die Nacht’ uns  hören lässt, was man mit so einer Stimme alles anstellen kann. Doch lasse man sich nicht täuschen. Es handelt sich bei Helene Fischer um eine rundum ausgebildete Stimme, die uns da aus dem Radio entgegenschallt. Allein durch diese Stimme ist es ihr gegeben, uns in Träume zu wiegen, ja, gar tief in unserem Inneren die Sehnsuchtslaute zu zupfen, wodurch diese zum Klingen gebracht wird. Und was dergleichen halt noch mehr sein könnte.

Denn es ist ja für uns Hörer gerade das Radio, das uns durch seine akustische Präsenz anspricht. Radio geht ins Ohr und dann natürlich sofort ins Herz. Neben der Musik sind es vornehmlich die Stimmen, die uns ansprechen. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Umso mehr sollte diesem Medium daran gelegen sein, durch die Auswahl geeigneter Stimmen für sich zu werben. Das ist heute so und war früher nicht anders.

Wer z.B. das Glück hatte, vor etwa zwanzig Jahren in Baden-Württemberg zu leben und den SWF zu hören, der wurde zwangsläufig Zeuge, wie aus dem Radio die sonore, kräftige und markante Stimme eines Baldur Seifert tönte, der uns Hörer den Sonntagmorgen verschönerte. Und dann erst Heinz Siebeneicher! Wer noch miterlebt hatte, wie er das Wunschkonzert virtuos moderierte, der mochte ahnen, was es heißt, wenn man sagt, dass die (weiblichen) Fans diesen Stimmen förmlich zu Füssen lagen. Doch gab es auch weibliche Stimmen, die bezauberten. So hört man vor vielen Jahren in SWF 3 eine Stimme, die einem Mädchen namens Susi gehörte. Susi lispelte leicht, aber das war uns egal. Sie bezauberte allein schon mit ihren hingehauchten, gurrenden Wetternachrichten. Da war sogar der Regen schön.

Nun müssen wir die unverhohlen erotische Komponente einer Stimme gar nicht bemühen, um zu konstatieren, dass da mit den heutigen Radiostimmen etwas im Argen liegt. Die Stimme sollte in jedem Fall im Inneren des Körpers entstehen, da, wo der Resonanzraum sitzt. Dann erst wirkt eine gute Moderation unangestrengt, weshalb sie auch den Zuhörer entspannt. Das ist im Unterhaltungsradio nicht anders als in den aufklärerisch-politischen Programmen.

So kommen wir fast zwangsläufig auf den Deutschlandfunk zu sprechen, eines der Radioprogramme mit einem relativ hohen Wortanteil. Gerade deshalb müsste dem Programm daran gelegen sein, die so wichtigen wie bisweilen trockenen Themen in einer den Hörer ansprechender Weise zu präsentieren. Doch dem ist nicht so. Eine neue Generation von Stimmen hat anscheinend das Mikrofon übernommen. Universell gebildet, gecastet, geprüft. Doch keinerlei Sprechausbildung, keine Prüfung, ob die Stimme überhaupt fürs akustische Medium geeignet ist.

Dem Hörer wird’s vertraut vorkommen. Etwa 80 % aller zeitgenössischen Stimmen junger Frauen. Selbst   Mädchen klingen schon so. Nicht anders als bei aktuellen Schlagersängerinnen sind deren Stimmen gepresst, gedrückt, bisweilen überdreht, jedenfalls im Kopf angesiedelt. Es scheint der Sound der neuen Zeit. Das wirft zwangsläufig die Frage auf: warum das so ist? Hier kann man nur Vermutungen anstellen.

In aller Vorsicht denkbar wäre die Erklärung, dass die derzeitige emanzipatorische Bewegung Stress der neuen Art hervorgebracht hat. Die Frauen wollen (und sollen!) gehört werden. Doch scheint’s, als hätten sie sich in der Rolle noch nicht recht eingelebt, d.h. das Selbstverständnis des sich Artikulierens ist noch nicht vollständig ausgeprägt. So will man mit stimmlichem Lärm auf sich, sein Anliegen und seine Bedeutung aufmerksam machen. Nicht auszuschließen, dass die Frauen sich nicht nur in einem Wettbewerb mit den Männern sondern auch mit anderen Frauen befinden. Sie setzen sich unter Druck, immer und überall gehört zu werden. Wer am meisten nervt hat die Chance, am ehesten gehört zu werden?

Hier auch anzuführen sind die Sprecherinnen von Umweltgruppen, deren penetrante Stimmen mühelos auf Mikrofone verzichten könnten. Ähnlich die Politikerinnen Bündnis90/der Grünen, aber auch der SPD. Wer jemals Annalena Baerbock gelauscht hat, weiß, wovon hier die Rede ist, aber auch Malu Dreyer muss hier angeführt werden, die der SPD eine furchtbare Stimme verleiht.

Ein ganz anderer Fall in diesem Zusammenhang war die Familienministerin Franziska Giffey, ebenfalls von der SPD. Sie ist nicht nur mit der Gabe gesegnet, fremde Zitate zu einem für eine Dissertation offensichtlich ausreichenden Konvolut zusammenzumischen. Darüber hinaus verfügt sie zudem noch über die Gabe einer reinen, hellen Kinderstimme, die sie zu einer Hoffnungsträgerin der alten SPD werden ließ. Offensichtlich hoffte man, von dieser einzigartigen Begabung noch möglichst lange zehren zu können. So, wie sich Franziska Giffey anhört, noch mindestens die nächsten 60 Jahre.

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„Tolle Wolle“ Teil. 1

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Wie im Breisgau ein kleines Geschäft dem Zeitgeist trotzt

Als in Freiburg am 27. November 1944 infolge eines verheerenden Bombenhagels 14 000 Gebäude zerstört oder beschädigt wurden, kamen dabei 3000 Menschen ums Leben. Und doch geschahen zwei Wunder. Ein großes: das Münster wurde verschont. Und ein kleines: das sich in seinem Schatten duckende ‚Haus zum Tutenkolben´ überstand den Angriff ebenfalls unbeschadet.

Ein Glücksfall für die Schwestern Barbara und Friederike Strauß, die später dort einzogen und von dort aus seit 1976 Freiburg mit „Wäsche“ und „Wolle“ versorgen. Seit dieser Zeit ist die Adresse zu einer verlässlichen Anlaufstelle für Kurz-, aber ganz besonders für Strick- und Handarbeitswaren geworden.

So wie sich das kleinen Haus in eine Nebengasse, fast also im Windschatten des Münsters kauert, so findet sich dort – das Haus trägt die Jahreszahl ‚vor 1364´- auch ein unzeitgemäßes Angebot an all jene, die partout nicht einsehen wollen, dass man einen Pullover bereits nach zwei Monaten im Kleiderkontainer entsorgt. Wer dort einkauft, der hängt an der Nadel, die ihm Nachhaltigkeit verspricht.

Kein Wunder, lockt das dortige Sortiment bevorzugt jene an, die noch Freude am Machen und am Werden haben und für die noch der schrägste ‚Tatort´ als willkommener Vorwand dient, sich mit Wollzeug in der Hand neunzig Minuten lang zu vergnügen.

Dass diese Kunden, anders als noch in den 70er Jahren, nicht mehr die große Masse sind, weiss Friederike Strauß. Immerhin aber kann sie sich offensichtlich auf einen kleinen aber feinen Kundenkreis verlassen, der das Überleben dieses Geschäfts sicherstellt. Natürlich, sagt die Inhaberin, seien die grossen Zeiten des Selberstrickens vorbei. Damals, so könnte man sie interpretieren, sei durch das Aufkommen der Grünen Bewegung jede Übertragung aus dem Bundestag im Grunde genommen eine Werbeveranstaltung fürs Stricken gewesen. Keine Redebeitrag im Hohen Hause, der nicht durch das Stricknadelgeklapper großer Teile der Grünen Fraktion umspielt wurde. Als könnten unter dem steten Beschuss durch Wollknäuel Atomreaktoren bersten und die kritische Masse sich in Luftmaschen auflösen.


Die Zeiten seien vorbei. Natürlich würde die Inhaberin das so nie formulieren. Doch immerhin gelang es den zwei Schwestern durch die Verbreitung des Angebotes das Überleben des Geschäfts zu sichern. Dabei musste man sich immer wieder verändern, anpassen. Dieser Prozess beschreibt ein Stück weit auch die Geschichte Freiburgs, wie sich von Zu- und Abgezogenen halt nicht erzählt wird.

1928 finden wir das erste „Wäsche- und Wollgeschäft“ in der Eisenbahnstrasse am Rathausplatz. Das Angebot bestand damals in Tisch-und Bettwäsche, sah sich aber bald durch Strumpfwaren und Herrenhemden erweitert. Dann wird das Geschäft übergeben. Der Schwiegersohn übernimmt. Fortan also heißt man Rapp. Junge Frauen nähen ihre eigene ‚Aussteuer´. Dem vorhandenen Angebot wird Trikotunterwäsche beigemischt. Eine eigene Näherei stellt auch elegante Blusen her. 1935 – es wird kälter in Deutschland – wird das Portfolio um Woll- und Daunensteppdecken erweitert. Dann haben wir das Jahr 1942. Hemden und Blusen werden aus Mangel an Stoffen aus Fallschirmseide genäht. Das geht so, bis ein alliierte Luftangriff ihr erstes Geschäft – noch am Rathausplatz – zerstört. Dann das Kriegsende. Währungsreform.
Wir überspringen die Zeit…..

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