Der Badenblogger » Februar 2017

Monthly Archives: Februar 2017

Allgemein Stadtstreicher

Der Schild-Bürger

Published by:

IMG_0598

Für die zeitungslesenden Baden-Badener mag es schwer zu verstehen sein, aber es gibt in unserer Stadt tatsächlich ein Motiv, das noch öfter fotografiert wird als die Oberbürgermeisterin Margret Mergen. Wir reden hier vom Bismarckdenkmal, das mitten in Baden-Baden am Anfang der Jesuitenstaffeln steht. Dort hat es sich über all die Jahre zu einem echten Hingucker gemausert. Das Monument ist für Millionen von Touristen zu einer Attraktion erster Güte geworden.

Die Entstehung war allerdings etwas holprig. Geschaffen vom Ettlinger Bildhauer Oskar Alexander Kiefer, sollte das Denkmal anlässlich des 100.ten Geburtstags des Eisernen Kanzlers – er hatte 1899 die Ehrenbürgerschaft der Stadt erhalten – am 31. März 1915 eingeweiht werden. Aber der Bildhauer konnte den Termin nicht einhalten, weshalb das Monument erst im Juni desselben Jahres der Öffentlichkeit übergeben wurde, freilich ohne Feierlichkeiten, denn der Gemeinderat war ob der Verspätung verschnupft. Da trifft es sich gut, dass dieser alte Dissens in jüngster Zeit dank einer Initiative, die wohl „aus der Mitte des Gemeinderats“ kommt (so die Oberbürgermeisterin Margret Mergen), beigelegt werden konnte. Ein Stück weit mag man dies wohl auch dem unablässigen Wirken der grünen Stadträtin Astrid Sperling-Theis zuschreiben, die gefordert hatte, dass auch dort, zu Füssen des steingewordenen Jubilars, eine Infotafel angebracht werden soll, die auf die vormalige Ehrenbürgerschaft Otto von Bismarcks hinweist. Nicht genug der Ehre: seit einiger Zeit widerfährt dieser Skulptur auch noch, dass sie durch einen in der Nachbarschaft ansässigen Großgastronom allnächtlich lilafarbig angestrahlt wird, was die Touristen dermaßen anspricht, dass sie sich umgehend in das daneben liegende Gasthaus begeben, um ein Bier zu sich zu nehmen. Aus der Fülle des eben Angesprochenen lässt sich also sagen, dass das Bismarck Standbild endgültig in der Mitte der Baden-Badener Gesellschaft angekommen ist.

Jetzt, wo ein Schild Zeugnis ablegen sollen von der einstigen Größe des Eisernen Kanzlers, lässt sich die Stadt allerdings auch nicht lumpen. So ein Schild kostet – wie das stets gut informierte Badische Tagblatt – weiß „200 – 500 Euro“. Dies ist allerdings zugleich auch als Auftakt einer umfassenden städtischen Beschilderung zu sehen. Aber keine Sorge: „Gehe man später in Serie, werde der Stückpreis sinken“. Freilich, so könnte man einwenden, ist zumindest das Schild, das über Otto von Bismarck informiert, ein bisschen klein geraten. Aber auch da hat man vorgesorgt. Bei Bedarf kann nach Ziehen einer Besuchermarke im nahegelegenen Bürgerbüro eine Lupe ausgeliehen werden. Da das Schild zudem etwas hoch positioniert ist, hält die Stadtverwaltung für kleinwüchsige Asiaten zusätzlich noch eine Leiter bereit.

Allgemein Stadtstreicher

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Published by:

Heute morgen war’s mit Vodafone wieder mal so richtig lustig.LogoVodafone

Per SMS teilt man mir mit, dass man „grad am DSL-Netz“ arbeite und ich deshalb „zurzeit nicht die gewohnte Netz-Qualität“ hätte. Das war ein bisschen untertrieben. Ich hatte garnichts. Weder Internetzugang noch Telefon per Festnetz. Übermorgen ab 8.30 Uhr wäre dann alles wieder behoben. Ansonsten würde man mich per SMS benachrichtigen. Auf meinem Handy dann aber noch der Tipp, mein Smartphone als Hotspot zu benutzen. 5 Frei GB schenkt man mit dafür. Nobel. Und dann kann ich mir noch im Handy eine Anleitung ansehen, die mir helfen soll, den Hotspot scharf zu machen. Nochmal nobel.

Es ist dann aber nur so, dass eine Sprecherin mit netter Stimme mir den Vorgang in ungefähr zwölf Schritten erläutert, die sie flott und entschlossen formuliert, jedenfalls in einem Tempo, das mir ein Mitschreiben unmöglich macht. Versuche ich aber, in aller Schnelle bei „Einstellungen“ den Anweisungen Folge zu leisten, stellt die Dame sofort den LogoVodafoneHilfsvortrag ein. Schade eigentlich.

Dann hilft vielleicht ein Gang zum Vodafon Geschäft am Leo’s. Der nette Herr sagt aber gleich, auch er hätte davon keine Ahnung, fragt aber nach, ob ich ein Tablet hätte. Dann könne ich ja das Tablet wie ein Telefon benutzen. Auf meinen Hinweis, dass ich auch mit diesem Gerät erst mal ins Internet müsse, wiederholt er sein Mantra: keine Ahnung. Ansonsten könne er mir im Moment sowieso nicht helfen. Die Lichtschranke an der Tür funktioniere nicht, und er müsse am Eingang stehen und der einlaufenden Kundschaft von innen die Tür öffnen. Es scheint, als hätte der Mitarbeiter eine neue Stufe der beruflichen Qualifikation erreicht.

Wie sagte die Dame von Vodafone: „Alle Fragen geklärt? Dann legen sie einfach wieder auf“. Mach ich.

 

PS Wie erkenntlich, hatte mich der Nachbar netterweise in sein Netz gelassen. Dank ihm!

 

  • Archive

  • Besucher

    Total Visitors
    1161213
    443
    Visitors Today
    96
    Live visitors