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Author Archives: Peter Ruhr

Allgemein Stadtstreicher

Der Schild-Bürger Teil 2

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20151028_085928Wir hatten vor nunmehr drei Tagen darüber berichtet, dass die Stadt alles unternimmt, um ihre Attraktivität für den Fremdenverkehr noch zu steigern. Jüngstes Beispiel: seit kurzem werden touristisch relevante Ziele mit einheitlich kleinen Schildern versehen, auf denen die Sehenswürdigkeiten erläutert werden. So z.B. die Statue von Otto von Bismarck, der ja Ehrenbürger der Stadt Baden-Baden war und dessen Ehrung in einem monumentalen Denkmal mitten in der Stadt einen verdienten Ausdruck fand. Blöd nur, dass das dort angebrachte Schild ein bisschen zu hoch platziert war, so dass sich ein eher kleingewachsener Tourist, z.B. der Chinese, schon sehr strecken musste, um die erläuternden Texte lesen zu können. Doch jetzt ist alles anders.

Was letztlich der Grund dafür war, wissen wir nicht, allerdings war vorgestern ein zwei Mann Team angerückt, um diesen auch der Stadtverwaltung offensichtlich nicht entgangenen Zustand zu ändern. Das Handwerker-Duo war mit allem ausgestattet, was man für so eine Änderung braucht. Da war die elektrisch betriebene Bohrmaschine, Schraubenzieher in diversen Größen, dann eine üppige Auswahl an eventuell einzusetzenden Dübeln, Sicherheitsschuhe, schwer entflammbare Kleidung und vieles andere mehr. Das Ganze machte auf den Beobachter einen überaus professionellen Eindruck, vor allem weil sie ja auch zu zweit waren. So konnte der eine das Tiefersetzen des Schildes gezielt bewerkstelligen, während der andere bei Bedarf durch das Einleiten sofortiger Stützmaßnahmen hätte verhindern können, dass das Denkmal – bedingt durch die Bohrtätigkeit – eventuell aus dem Gleichgewicht gerät. Was ja aber Gottseidank nicht passiert ist, und so erblicken wir jetzt das Schild in seiner vollen Lesbarkeit. Erst jetzt ist es möglich, dass der Tourist dem Eisernen Kanzler auf Augenhöhe begegnet. 20151028_090820

Schaut der Gast genauer allerdings hin, entdeckt er unterhalb der neuen Bohrlöcher zudem noch ein Menge nicht beseitigter Abraum. Die alten Bohrlöcher hat man zweckmäßigerweise nicht verschlossen. In dem einen steckt noch der Dübel. So wäre es ganz einfach, die Bohrlöcher bei Bedarf wieder zu reaktivieren. Könnte ja sein, dass er im Laufe der Jahre noch wächst, der Asiate.

Allgemein Blättern & Rauschen Stadtstreicher

Steinbach liebt den Knatter-Ton

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AM SONNTAG, DEN 13. SEPTEMBER: 3. STEINBACHER MOPED-UND MOTORRADTREFFEN 

Sinnvollerweise ispic26500-2t es einmal mehr gerade der Tag des offenen Denkmals, am kommenden Sonntag, den 13. September, an dem die Veranstalter des Steinbacher Moped-und Motorradtreffens , zum nunmehr 3. Mal zu einem großen Treffen laden. Das fröhliche Knattern beginnt um 10 Uhr und endet um 17 Uhr. Die Veranstaltung findet statt auf dem Gelände des Autohauses Karcher in Steinbach. Der Eintritt ist frei. Startgebühr wird keine erhoben.

Zuggelassen sind Fahrzeuge bis Baujahr 1975. Alle sind willkommen: Mopeds, Motorräder, Gespanne und Motorroller. Schon 2014 waren es 282 Teilnehmerfahrzeuge, so dass das Hoffen, dass bei schönem Wetter die 300er Marke geknackt wird, so abwegig nicht scheint!

Wie bei jedem ordentlichen Vereinstreffen werden auch in Steinbach Pokale verliehen. Zunächst für die Sieger des Geschicklichkeitswettbewerbs. Und dann gibt’s auch noch einen Pokal für die weiteste Anfahrt, wobei es erfahrungsgemäß nicht reicht, wenn es einer oder eine mit dem Moped über den Fremersberg geschafft hat!

http://www.steinbacher-moped-und-motorradtreffen.de

Allgemein Essen & Trinken

Der Weitgespeiste

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Wolfgang Abel und seine kulinarischen Führer durchs Genussland Baden

Markgraefler 2015 webWer von Zeit zu Zeit unsere Seite besucht, der weiß, dass wir Schleichwerbung strikt ablehnen. Damit halten wir uns erst gar nicht lange auf. Nein, wir machen gleich Werbung. Im vorliegenden Fall für eine Buchreihe, die unsere vollste Zustimmen findet. Ja, wir gehen soweit zu behaupten, dass ein Buch dieser Reihe, neben der Bibel, unbedingt in den Haushalt eines jeden genussfähigen Christenmenschen gehört.
Der Verlag, auf den dies vollumfänglich zutrifft heißt ‚Oase Verlag‘, ist in der Nähe von Badenweiler ansässig und wird quasi im Alleingang betrieben von Wolfgang Abel, der mit 28 Jahren beschloss, sich als Journalist nicht ausschließlich von der harten Rinde des freien Zeitungsschreibers zu ernähren. Er, ins Kulinarische verliebt, wollte von Anfang an eine Buchreihe ins Leben rufen, die sich das Befördern von möglichst gutem Essen & Trinken auf die Fahne geschrieben hatte. Bis heute will der Verlag ein Teil des Windes sein, der besagte Fahne am Flattern hält.

Gut fanden wir zunächst einmal die Idee eines lukullischen Reiseführers. Dann aber hatte uns auch das angesprochen, was man ‚die Schreibe’, also den Stil nennen könnte. Es ist eine ganz eigene Art zu schreiben. Schon beim Lesen merkt man dem Schreiber an, dass sich das, was man gemeinhin Lebensart nennt, nicht nur im Gegenstand – dem Essen und Trinken – wiederfinden soll, sondern auch in der Art seiner journalistischen Behandlung. Man freut sich also nicht nur am Inhalt sondern auch am vergnüglichen Darstellen eben dieses Inhaltes. Dafür hat sich einer im besten Sinne gequält. Und das Schöne ist, man merkt es den Büchern nicht an. Oder halt doch.

Wir hatten uns mit Wolfgang Abel, dem Herausgeber und Schreiber, zu einem längeren Gespräch getroffen, das wir ab morgen hier veröffentlichen werden. Die näheren Informationen über den Verlag und seine Bücher findet man am besten bei:

www.oaseverlag.de

Allgemein Menschen

Der Visionär mit Bodenhaftung Teil 1

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Ein Tag mit Roland Mack, dem Chef des Europaparks

RM_corporateIn diesem Jahr wird in Rust größer denn je gedacht. Nach 250 Jahren Dynastie Mack, feiert man 2015 das Jubiläum: Vierzig Jahre Europapark. Da hat man sich ganz Großes vorgenommen. Der Park plant den Einstieg in das Projekt ‚Wasserwelt‘ mit einem Investitionsvolumen von weit über 100 Mio Euro. Weiter produziert Mack Media den zweiten 4-D Film. Und als wäre das nicht genug, treibt das Familienunternehmen neben all den vielen anderen Projekten in diesem Jahr auch noch das Thema ‚Virtual Reality‘ voran.

Aber noch ist es nicht ganz so weit. Roland Mack wollte eben mal schnell die renovierten Räumlichkeiten im Hotel ‚El Andaluz’ begutachten. Und dann das: eine falsche Birne in der Lampe. Geht gar nicht. Die Suite Nr. 407, neu eingerichtet und wegen des hohen Goldanteils in den Räumen auch die ‚Arabische Suite’ genannt, kommt so nicht recht zur Geltung. Das Licht ist zu hell, zu kalt. Die Hausdame bekommt einen klaren Auftrag. Bitte wechseln, und zwar gleich. Ansonsten: wie ist die Reaktion auf die Zimmer? Kommt das Konzept an? Die normalen Besucher seien begeistert, von den Arabern aber noch keine Reaktion, so die erbetene Rückmeldung. Das reicht fürs Erste und wird zufrieden zur Kenntnis genommen. Und weil der Chef schon mal da ist, wirft er auch noch schnell einen Blick in die Suite nebenan, die ‚Königssuite’. Was ist denn das? Warum ist der Stecker der kleinen Lampe nicht in der Steckdose?

Roland Mack kümmert sich um alles. Natürlich hat er stets das große Ganze im Blick. Genau so wichtig sind ihm aber die Details. Er nennt es das ‚Durchdringen des Themas‘, andere nennen das vielleicht seinen Kontrollwahn. „So einen Park zu betreiben ist ein täglicher Marathonlauf“. Wobei angesichts des vorgelegten Tempos der Ausdruck nicht ganz stimmt. Spricht er vom Marathon meint er den Sprint.

Jetzt nimmt er die Lampe und platziert sie drüben, auf dem kleinen Tisch. Ein prüfender Blick. So, jetzt passt‘s. Dass das keinem außer ihm aufgefallen ist? Kopfschütteln.

Viel Zeit bleibt jetzt aber nicht.

Colosseo_6_Vorhin, vor zwei Stunden, hatte eine gründliche Präsentation stattgefunden. Vorgestellt wurde ein neues selbstentwickeltes Kassenabrechnungs-system. Der Leiter der IT und sein Team hatten innerhalb kurzer Zeit ganze Arbeit geleistet. Anwesend waren sämtliche Mitglieder der Familie Mack, und man wird nicht falsch gehen, drückte sich in dem, was andere ‚großer Bahnhof‘ genannt hätten, ganz einfach die Wertschätzung des Unternehmens für die offensichtlich exzellente Arbeit aus. Da wird nicht gehetzt, egal, was noch anliegt. Volles Engagement muss die gebührende Aufmerksamkeit finden. „Das“, sagt Roland Mack, „sind wir den Mitarbeitern schuldig“. Da würde es nicht reichen, lediglich zu sagen: ok, das läuft; wir verlassen uns auf euch. Da muss mehr her. Der menschliche Faktor. Das Ernstnehmen. Wer sich für ein Projekt so ins Zeug gelegt hat, darf und soll auch vortragen und das Lob der Chefs persönlich entgegennehmen. Und der leitende Entwickler soll das bitte an seine Mitarbeiter weitergeben.       

 

Allgemein Menschen

Der Visionär mit Bodenhaftung Teil 2

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Ein Tag mit Roland Mack, dem Chef des Europaparks

Pool_Santa_Isabel_3Hier Kocht der Chef selbst? Nein, das gewiss nicht. Aber wie er so hingebungsvoll den Besucher durch das neugestaltete Restaurant ‚Don Quichotte‘ führt und das dort in einer Theke präsentierte Fleisch begutachtet, könnte man meinen, dass auch für den Chef diese Rinder nicht umsonst gestorben sind. ‚Kotelett vom Ibero Schwein’‚’Dayaged Ribeye Steak’ und ‚Tomahawk Steak vom Simmentaler Rind’, letzteres von einer Masse, als könne sich ein ganzer Stamm davon ernähren. Hier, in der gänzlich neugestalteten Gastronomie soll – anders als in der Achterbahn drüben im Park – nicht das Auf und Ab begeistern. Hier soll es hoch hinausgehen und dort bitte auch bleiben. Genau wie im Edelrestaurant ‚Ammolite‘, das kürzlich den 2. Stern bekommen hatte und nun mit dem ‚Don Quichotte‘ ein Eldorado für die ins Fleisch verliebten Gäste an die Seite gestellt bekommt.

So trifft es sich gut, dass der Chef sich auch dort mal wieder blicken lässt. Eine seit fünfundzwanzig Jahren als Spülerin in der Küche ergraute Elsässerin ist froh, ihn zu sehen. Sie will kürzer treten, aber nicht so ganz. Ob ihr Abteilungsleiter es zulässt, dass sie auf € 450 Basis noch ein, zwei Jahre weitermacht? Aber so von jetzt auf gleich aufhören, das kann sie nicht. Man scheint sich herzlich verbunden, denn so, wie er sie drückt und sie ihn in die Wange kneift, wäre es doch gelacht, wenn sich da kein Weg finden ließe. Noch manches wäre zu besprechen. Aber die Welt ist nicht so. Er muss weiter.

Wer die anstehende Vertragsverhandlung wegen der Verlängerung eines Brauereivertrags richtig einschätzen will, kommt nicht umhin, die Bedeutung der Loyalität imBlueFire Geschäftsgebaren der Familie Mack zu berücksichtigen. Wer wie die besagte Brauerei, ganz zu Anfang, als noch keiner an den ‚Europapark’ glaubte, allen Unkenrufen zum Trotz mit einer ordentlichen Summe in Vorlage trat, dem sollte als Sohn der damaligen Brauereichefin vor einer Vertragsverlängerung nicht übermäßig bange sein. Und sollte der dann auch noch den ursprünglichen Vertrag in den Unterlagen haben, der zum lächelnden Erstaunen aller Anwesenden am 24.12.1975 unterschrieben worden war, da wird verständlich, dass über eine weitere Zusammenarbeit gesprochen, nicht aber gefeilscht werden wird. Man ist sich verbunden seit jenem Hl. Abend vor nunmehr 40 Jahren. Weshalb sich schließlich alle beim Auseinandergehen einig sind: eine schöne Bescherung. Das Bier kann fließen.

Jetzt, kurz vor der Veröffentlichung einer achtseitigen Topstory im STERN müssen noch Fotos von der Familie Mack gemacht werden. Als Rahmen entscheidet man sich für den Raum ‚Circus Macksimus‘, eine Mischung aus Bibliothek und Büro, mit schweren repräsentativen Möbeln, dunkel und ernst. Was einen seltsamen Kontrast setzt zu dem Fotografen, der eben für ‚Geo Saison‘ aus den Urwäldern Schwarzafrikas zurückgekehrt, sich in der Enge der guten Stube des Parks zu verheddern droht. Das Haar wirr, die Gesten ausladend, müht er sich, seine Kamera auf engstem Raum zu positionieren. In der beschaulichen Pfalz geboren, dabei aber urwaldgestählt, sucht jetzt bebend vor Begeisterung für die eigene Arbeit die beste Position für die verlangten Portraits. Dabei weisen die im Display der Kamera gezeigten Bilder den Fotografen als einen brillanten Könner seines Handwerks aus. „Also fangen wir an“. Das Shooting verläuft denn auch in aufgeräumter Stimmung.

So liebt es Roland Mack. Dieses Mittelding zwischen Hingabe und Wahnsinn, aus dem dann Leistung erwächst – das nötigt ihm jeden Respekt ab. Und wie ein Zirkusdirektor, der einem Artisten bei seiner Nummer auf dem Hochseil zuschaut, glaubt er in diesem für mehr als nur einen flüchtigen Augenblick ein Spiegelbild seiner selbst zu erkennen. Er, der sich und seine Familie ein Stück weit auch mit dem Gen der Artisten infiziert wähnt, weiß aus Erfahrung, dass wirkliche Leistung nur aus vollständiger Hingabe an die Aufgabe erwächst. Diese Hingabe darf dann zum Leidwesen der Mitarbeiter gern schon mal zwölf Stunden anhalten.

 

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