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Allgemein Stadtstreicher

Da geht doch was!

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Wie sich Baden-Baden gewerbemäßig derzeit neu positioniert

Gestern Nacht hatte ich ganz schlecht geschlafen. Dabei weiß ich gar nicht, ob’s am Wetter lag oder an einer Pizza, die mir anscheinend nicht so recht bekommen war. Na egal. Jedenfalls hatte ich dann auch noch miserabel geträumt! Aber wie schon Sigmund Freud erkannt hatte, dient jeder Traum auch dem Verarbeiten von Themen, die uns tagsüber beschäftigten.  Dieser Tage hatte mich die ‚Vereinigung Baden-Baden Innenstadt’ (BBI) beschäftigt, und zwar mit  einer guten und einer schlechten Nachricht.

Die gute Nachricht zuerst. Der Vizepräsident der Händlergemeinschafft, Franz Bernhard Wagener, hatte vermeldet: „Baden-Baden ist eines der besten Standorte in Deutschland mit einem selten vorzufindenden Potential“. Um dann die schlechte Nachricht gleich nachzuschieben: dass es in den nächsten Jahren zu einer massiven Marktbereinigung kommen wird, vor allem im Textilbereich, dem er ein  Geschäfte-Sterben von 50% voraussagt.

Das könnte dann dazu führen, das wir in der Fussgängerzone keine Kleidung mehr kaufen können, außer im Kaufhaus Wagner. Klar. Und infolge dieser trüben Aussicht, träumte mir dann auch noch, dass es darüber hinaus passieren könnte, dass auch die Immobilienmakler aus dem innerstädtischen Bereich verschwinden. Auch die: weg! Und dann? Wer kümmert sich in diesem Fall um das Vermitteln unserer Häuser und Wohnungen? Wer setzt die Verträge auf, wer kassiert die Provisionen? Herrenlose Villen, die keiner will! Wäre die Stadt dann: makellos?

Ich bin dann mitten in der Nacht aufgewacht und fühlte mich durch mein unruhiges Hin-und Herwälzen ziemlich zerschlagen. Ich nahm einen Schluck Wasser und versuchte, mich erst mal zu beruhigen. Alles sei gut, sagte ich mir. So schlimm würde es ja nun auch wieder nicht werden mit unseren Immobilien. Schließlich sehe ich ja jeden Tag unzählige schwarze Mercedes Limousinen, die breitbeinig mitten in der Fußgängerzone parken und deren dunkel getönte Scheiben mich trösten sollen, dass das mit dem magelnden Maklerwesen so schlimm nun auch wieder nicht werden würde.

Nachdem ich versucht hatte, mir selbst gut zuzureden, hielt ich meinen Kopf aus dem offenen Fenster, atmete zwei-, dreimal tief durch und führte meinen Lungen die frische Nachtluft zu. Mein Kopf und meine Gedanken waren jetzt etwas freier. Ich legte mich wieder hin und fiel alsbald in einen leichten Schlummer. Doch abermals bedrängte mich ein Traum. Jetzt träumte mir, wir hätten in Baden-Baden gar nicht mehr genügend Immobilien für unsere Makler. Das ging so weit, dass mich die Vorstellung plagte, dass auf je eine Immobilie ein Makler käme. Was einem im Schlaf nicht alles so durch den Kopf geht!

Plötzlich nahm mein Traum dann aber doch noch eine Wendung zum Guten. Da erschien mir im Traum das Neue Schloss,20160420_140956 das voll eingerüstet und mächtig hoch über Baden-Baden thront. Und da dachte ich: so schlimm kann’s jetzt auch wieder nicht sein mit unseren Immobilien. Denn offensichtlich wird in dem Bereich immer noch gutes Geld verdient. Denn mir erschien im Traum das am Schloss angebrachte Schild einer Firma aus Karlsruhe, deren Gerüst seit vielen Jahren die Immobilie stützt. Dafür wird  die Eignerin des Schlosses – so träumte ich ganz ungeschützt – bestimmt einiges bezahlen müssen. Tag für Tag. Woche für Woche. Monat für Monat. Jahr für Jahr.

Auch wenn seit langem keine Baumaßnahmen mehr zu verzeichnen sind: das Gerüst abzubauen wagt man offensichtlich nicht. Dies könnte als Zeichen nachlassenden Engagement gedeutet werden. Also geht hier doch noch was auf diesem Segment. Auch ohne Makler oder verkaufsbereite Immobilien. Man muss sich nur neue Geschäftsmodelle erschließen.

Wie sagte damals der Monaco Franz: A biss’l was geht immer! Recht hatte er, der Traumtänzer. Und dann bin ich auf einmal ganz beruhigt eingeschlafen.

Allgemein Menschen Stadtstreicher

Frühling in Baden – Baden

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20160409_131416-1An einem dieser frühlingshaften Tage parkt in Baden-Baden der Bentley eines unter Kriegsteilnehmern bestens bekannten Waffenhändlers, dessen Name man derzeit im Zusammenhang mit den ‚Panama Papers‘ liest. An besagtem Tag  residiert er im ersten Haus am Platze, stellt aber heute sein Fahrzeug in der Fußgängerzone ab, direkt vor der Metzgerei in der Lichtentaler Straße.

Diese Metzgerei ist in Baden-Baden zum einen gerühmt für die Qualität ihrer Würste, zum andern aber auch, weil  sich ihre zwei Filialen im letzten Jahr einen innerbetrieblichen Preiskampf geliefert hatten. Da kostete nämlich das „Fleischkäsweck’le“ über einen, wenn auch kurzen Zeitraum, in der Filiale Nähe Sonnenplatz € 1,20, während in dem andern Geschäft, vor dem jetzt der Bentley des Herrn parkt, die Semmel für € 1,00 zu haben war. Mittlerweile ist der ruinöse Wettbewerb aber eingestellt. Alles einszwanzig.

Ob der Waffenhändler zwischenzeitlich  den Kampf um Marktanteile ebenfalls eingestellt hat, wissen wir nicht. Allerdings dreht es sich bei ihm auch um ganz andere Summen. Der mittlerweile Achtzigjährige hatte 2015 für die Scheidung von seiner Frau, die den schönen Vornamen Soraya trägt, 874 Mio Dollar bezahlen müssen. Dieser Prozess muss den in Mekka geborenen Milliardär wohl ziemlich mitgenommen haben, denn auf Grund seiner offensichtlichen Gehbeschwerden ist er – eben aus der Passage bei der Metzgerei tretend – nur mit Mühe in den bereitgestellten Bentley zu bringen. Gottseidank hat er sich ein bisschen Zeit gelassen, denn kaum ist er im Inneren der Passage neben der Metzgerei verschwunden, geht auch schon die Alarmanlage des Bentleys los, was unter den Passanten beträchtliches Aufsehen erregt hat, vor allem, weil es dem Chauffeur mit seinem kleinen Pferdeschwanz erst nach sehr langer Zeit gelang, den Alarm abzustellen. Als der wohlhabende Besucher dann wieder hinaus ans Licht des Frühlingstages tritt, ist die Störung behoben. Der Bentley verhält sich ruhig.

Da hat der Eigner des Fahrzeugs aber nochmal Glück gehabt, denn Zeit seines Lebens war er bestrebt, möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Eine jaulende Alarmanlage wäre ihm da sicher unangenehm gewesen.

Kurz darauf aber ist in der nahegelegenen Lichtentaler Allee  ebenfalls etwas Unangenehmes passiert. Eine Ente wird an diesem Frühlingstag von sage und schreibe drei Erpeln verfolgt, die ihr in einer Absicht nachstellen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. Jedenfalls gelingt es ihr, die ziemlich erregten Verfolger abzuschütteln und sich unter einem Magnolienbaum inmitten einzelner herabgefallener Blütenblätter in Sicherheit zu bringen.

20160409_131412Wer bis jetzt den Beitrag verfolgt hat, wird sich nicht wundern, wenn wir nun zum eigentlichen Thema dieser kleinen Betrachtung kommen: dass nämlich gerade in diesem Jahr die Magnolienbäume in Baden-Baden wieder so wunderbar blühen. Mit ihren zart rosafarbenen Blütenblättern sind sie wieder für eine kurze, für eine allzu kurze Zeit,  zu einer Art Markenzeichen der Stadt geworden. Zu einem Blickfang, auf den wir alle stolz sein können.

Da fällt uns als Vergleich nur noch der Bentley des Waffenhändlers ein, dessen Fahrzeug mit seiner zart rosafarbenen Lackierung vor der Metzgerei parkend, in diesen Tagen ebenfalls unser Stadtbild bereichert hat. Jedenfalls sind auch dort alle Passanten stehen geblieben.

So ist auch er zu einem Blickfang geworden.

Allgemein Menschen

D’r Herr Minischderpräsidend

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csm_160122_Neujahr_006_9d7dcddbe6In der letzten Zeit haben wir dank der fulminant gewonnenen Baden-Württemberg Wahl wieder häufig von Winfried Kretschmann gehört, unserem Ministerpräsidenten, dessen hochaufgestellter Bürstenschnitt die Älteren noch an den weltraum-fahrenden Comic-Helden Nick erinnert.

Das ist aber die einzige Ähnlichkeit. Denn man muss schon einräumen, dass Nick weder die Leidenschaft unseres Ministerpräsidenten zu selbstgezimmerten Schränkchen noch die seiner Frau zu offensichtlich selbstgedrehten Löckchen teilte.

Eigentlich versuchte Nick die Welt zu retten. Soweit ist unser MP aber noch nicht. Erst muss er noch eine KoalitiNICK-Nr-104-1-sehr-guter-ZUSTAND-Lehning 1on schmieden. Jedenfalls sind beides Charakterköpfe, Persönlichkeiten, die irgendwie unverwechselbar sind. Bei Winfried Kretschmann kommt noch sein Sprachduktus hinzu: ein kreuzbieder vorgetragener schwäbischer Dialekt, der sich nicht einmal die Mühe macht, sich am Honoratiorenschwäbisch zu orientieren, geschweige denn sich dem Hochdeutschen anzubiedern. Selbst die vage Aussicht zugunsten einer etwaigen Massentauglichkeit hatte nicht bewirkt, dass er sich auch nur einen Deut vom Idiom seines Heimatortes Spaichingen entfernte. Wer sich zugunsten eines möglichen Wahlerfolges nicht einmal in diesem Punkt verbiegt, dem vertrauen offensichtlich die Wähler. Die Botschaft kam an. Sie hatte unausgesprochen gelautet: wer so bieder spricht, der kann seine Wähler gar nicht betrügen.

Doch wäre unsere kleine Betrachtung nicht vollständig, würden wir nicht anfügen, dass, anders als etwa bei Helmut Kohl oder Angela Merkel, die Sätze von Winfried Kretschmann immer gut ausgehen. Das heißt, dass der Satzbau stimmt. Subjekt. Prädikat, Objekt. Hier kommt jetzt Walter Jens ins Spiel, der denkgewaltige Hüter der deutschen Sprache. Der hatte noch zu Lebzeiten auf die Frage, was er sich vom neuen Jahr wünsche, den Deutschen ins Stammbuch geschrieben: dass die Sprache der Politiker eine bessere werde. Denn, so argumentierte er, wer schlecht spricht, der denkt auch so, und wer so denkt, der handelt so. Auch darin haben wir mit Winfried Kretschmann offensichtlich Glück gehabt.

Vielleicht geht es uns wie dem Weltaumfahrer Nick, der beim Anblick eines neuen, ihm unbekannten Planeten ausgerufen hatte: „Eine fantastische Entdeckung“.

Allgemein Stadtstreicher

Das Kunsthandwerk

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Peugeot-Logos-Historie

Wie in Baden-Baden einmal eine Werkstatt ein Problem behob

Als Freund gänzlich vorurteilsfreien Denkens hat man natürlich schon gewisse Bedenken, wenn es um Auto-Vertragswerkstätten geht. Zumindest hofft man, dass deren Rechnungstellung mindestens so durchschaubar ist wie die schlierenfrei polierte Glasfassaden. So etwa war die Ausgangslage, als mich ein Freund mit seinem alten Peugeot besuchte und, kaum angekommen, in ein lautes Lamentieren über Autowerkstätten im Allgemeinen und seine im Besonderen ausbrach. Was bedrückte ihn?

Es war der Scheibenwischer des Rückfensters, der schon vor seiner Abfahrt in München die Tätigkeit eingestellt hatte. Der dort einsam vor sich hin schraubende Einmannbetrieb hatte mit Verweis auf offensichtliche Eigenheiten des Fahrzeugs gleich abgewinkt. Der Franzose – das sei nichts für ihn. Im übrigen hätte er gar keinen Prüfstand, um so einen Franzosen (er meint das kleine Auto) auszulesen.

Die Vertragswerkstätte hingegen, die mein Freund dann als nächstes kontaktierte, hatte in Aussicht gestellt, sich dem Problem vollumfänglich zu stellen. Hier müsse man allerdings einen Termin machen. Am besten gleich zu Anfang oder spätestens Mitte nächster Woche. Dann werde man sehen. Schließlich könne das Ganze ziemlich kompliziert werden. Erst aber müsse man das Problem eingrenzen, am besten durch Auslesen. Hier aber hätte man ja als Vertragswerkstatt die nötigen Testmöglichkeiten. Also bitte: Termin. Und die Papiere bitte nicht vergessen! Ohne die ginge garnichts.

Nun wollte er ja bald nach Baden-Baden kommen, eine Absicht, die sich in das Zeitfenster der Werkstatt schlecht einpassen ließ. Also war er, den Blick starr nach vorne gerichtet, kurzerhand losgefahren, weil er entweder glaubte, das Problem des lahmen Scheibenwischers würde sich während der Fahrt von selbst lösen (oh Wunder!), oder er saß der Illusion auf, dass dem wunden Wischer hier im thermalquellenreichen Baden-Baden noch am ehesten geholfen werden könnte. Die Heilkraft des Bäderviertel hatte es dann doch nicht besorgt.

Jetzt aber erbot ich mich, die Schrauberfähigkeiten eines hiesigen Fachbetriebes zu testen. Also einfach mal vorfahren, beim Betrieb in der Weststatt. Parkmöglichkeiten reichlich vorhanden. Glücklicherweise dann gleich die richtige Glastür erwischt. Ein heller, freundlicher Tresen mit der obligatorische gutaussehenden KFZeinzelhandelsbürofachfrau am PC, die mich, kaum angekommen, an den Kollegen verwies. Papiere hatte ich dabei. Nach der Blutgruppe war nicht gefragt.

Kurzes Schildern des Problems. Dann erhob sich der Fachmann, griff nach Zange und Schraubenzieher, kam hinterm Tresen vor und hatte offensichtlich nicht die Absicht, vor seinem Tätigwerden einen Personalbogen anzulegen. Wir schritten zum Fahrzeug, Haube auf. Testen des Scheibenwischers auf Funktionsfähigkeit. Gottseidank gab der auch jetzt noch keinen Mucks von sich. Also keine Änderung der Sachstandlage. Derweilen hatte der Mechaniker die Plastikhaube vom Sicherungskasten entfernt, zog erst eine, dann die andere Sicherung heraus. Ein prüfender Blick, dann Marsch ins Innere der Eingangshalle. Kurzes Sichten am PC. Dann Gang ins Lager, um gleich darauf mit einer neuen Sicherung aus der Tiefe des Raumes aufzutauchen. Unverzügliches Einsetzen des Ersatzteils. Funktionstest. Läuft.

Jetzt kam die Stunde der KFZeinzelhandelsbürofachfrau, die mit flachen Fingern und langen Nägeln erstaunlich behände die Rechnung schrieb, die sie mir dann auch gleich über den Tresen schob. Das Ganze hatte etwa 10 Minuten gedauert und kostete 0,79 Cent.

Da war ich aber fertig. Und das Auto auch.

Allgemein Essen & Trinken

„Sischwidderuff“

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In der Straussenwirtschaft VITUS. Auf der Suche nach uns Badenern

Auf zwei Sachen dürfen wir Badener schon ein bisschen stolz sein: auf unsere wunderbaren Weine und unsere zurückhaltende Art. Die scheint im Moment ein bisschen aus der Mode gekommen zu sein, und trotzdem halten wir es für angebracht, nicht gleich jeden spüren zu lassen, was wir von ihm halten. Könnte jetzt halt sein, dass manch einer denkt, wir Badener seien eher verschlossen, nur weil wir auf lärmende touristische Übergriffe meistens defensiv reagieren

20150917_182947Da freut es uns ganz besonders, dass man uns nicht sieht, wenn wir unter uns sind; da zeigt es sich, wie wir wirklich sind, nämlich offen und lustig. Gut, dass uns Auswärtige in diesen Momenten nicht erleben. Denn dafür suchen wir Orte auf, die man als Fremder leicht übersieht. Ein solcher Ort z.B. befindet sich in der Ortenau, in der Nähe von Renchen, gleich bei Ulm (nicht das in Schwaben!). Dort, ziemlich weit hinten und eingebettet in eine wunderbare Landschaft, liegt eine die Strausse namens ‚Zum Vitus’. Das leicht ansteigende Gelände inmitten von Reben weißt uns den Weg. Für uns Badener ist sie wie eine letzte Station vor dem Himmel.

An der Pforte dort begrüßt uns Ernst Heinrich. Er und seine Frau hatten mit der Strausse vor nunmehr 25 Jahren begonnen. Da ein 100 Jahre alter Backofen schon da war, war es naheliegend, das gute Stück auch zu nutzen. Damals stand der Backofen sogar noch im Hühnerstall; der aber wurde  darauf hin zur Wirtsstube umfunktioniert und dient heute als gute Stube. Jetzt lachen dort nicht mehr die Hühner sondern zufriedene Gäste.

20150917_190851Der Hauswirt war sein ganzes Leben lang Braumeister in der Ulmer Brauerei gewesen, bevor er vor 25 Jahren – neben dem Biergeschäft – zusätzlich noch von Bier auf Wein umschulte. Seitdem hat er sein Herz für den ‚Müller’ entdeckt: „Ich bin ein Müller Fan“, sagt er und meint jetzt nicht den Gerd Müller von Bayern München.

Das etwa war zu der Zeit, als er dann auch die Strausse aufmachte, die – backofenbedingt – seitdem in den kühleren Jahreszeiten geöffnet ist; einen Monat im Frühjahr und drei im Herbst. Anders könnte man es bei laufendem Backbetrieb dort auch gar nicht aushalten, denn wenn Hilda Heinrich die Flammekuchen in den Ofen schiebt, wird klar, warum die älteren Herrschaften auch gern etwas früher kommen. Dann sichert sich der Opa schon mal rechtzeitig ein Plätzchen an der Ofenbank. Das hält seine Knochen warm und hilft auch gegen Bandscheibe und Ischias. Strausse auf Rezept.20150917_183140-2

Das geht nicht ohne Brennholz. Draußen lagern zum Trocknen 30 Ster Buchenholz, von dem etwa 15 Ster in einer Saison verheizt werden. Trocken und abgelagert muss es sein. So fällt kaum Asche an. Zudem bleibt der ‚Himmel’, das Innere des Ofens, blitzblank.

Als Mitglied der Tanzkapelle ‚Los Gitanos’ war Ernst Heinrich früher viel unterwegs. Das hat er später stark eingeschränkt. Doch es gibt Ausnahmen. Einmal im Jahr verreist der Chef. Dann begibt er sich nach Freiburg ins Weinbauinstitut, wo er das Seminar ‚Kellerwirtschaft’ belegt, um dann nach einem informationsreichen Tag mit neuerworbenem Wissen heimzukehren, um neben dem Ruländer und Spätburgunder ( ein bisschen Regent hat er auch noch), vor allem ‚seinen Müller’ zu pflegen.20150917_183122

Dieser peniblen Weinpflege ist es zu verdanken, dass er sich so langsam an den ‚Kabinett’ heranwirtschaftet, was neuerdings auch dazu führt, dass er schon mal in den Spätlese-Bereich vorstößt. Davon freilich macht er – bei all dem berechtigten Stolz – kein Aufhebens.

Denn so sind sie halt, die Badener: „Immer mit de Fiess uffm Bode bliebe“.  

http://www.vitus-strausse.de 

 

 

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