Kaum hatte meine Mail den Rechner verlassen, schwante mir, dass es sich bei dem verordneten Dienstweg um einen Holzweg handeln würde. Und so kam es denn auch. Die Dame reagierte umgehend:
Sehr geehrter Herr Ruhr,
danke für Ihre freundliche Anfrage.
Wir haben mit Interesse in Ihrem Blog die Vielfalt der Themen wahrgenommen, mit denen Sie sich in Essay-Form auseinandersetzen.
Als Grandhotel mit einem internationalen Gästekreis stehen wir für Diskretion, so dass wir Sie um Ihr Verständnis bitten, dass wir keine Möglichkeit sehen, Sie bei Ihrem Anliegen, einen Tag als Beobachter in unserem Hause tätig zu werden, zu unterstützen.
Gerne laden wir Sie jedoch dazu ein im Rahmen einer Hausführung das Brenners und seine neue Villa Stéphanie kennenzulernen.
Mit freundlichen Grüßen….
War natürlich total freundlich vom ‚Haus’, mir einen Spaziergang unter einer fürsorglichen Führung zu ermöglichen. Schade nur, dass das im Moment nicht meine Absicht war. Das hole ich demnächst sicher einmal nach. Vielleicht hätte man mir ja auch ein Interview mit dem Direktor anbieten können, aber offensichtlich war ich zu diesem Zeitpunkt schon irgendwie verbrannt, zumal die Dame von der „Vielfalt der Themen“, mit denen ich mich „in Essay-Form“ auseinandersetze irritiert schien. Man weiß ja nie, was sich dahinter verbirgt.
Aber wie immer, wenn etwas im Leben gründlich schief läuft, halte ich mich an J.W.v.Goethe. In diesem trüben Fall fühle ich mich im ‚Faust’ gut aufgehoben: „Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor“.
Wie wird es weitergehen, beim Versuch, die diskrete Nuss zu knacken? Erschließt sich das Phänomen ‚Brenners‘ auch vom Rande? Und wie präsentiert sich der Direktor? Mehr erfahren Sie demnächst!